Donnerstag, 27. Mai 2010

Ohne Titel.



























Gratulation, Hollywood!
Was soll ich sagen, um 00.12 Uhr, eine Stunde nach dem Ende der Vorpremiere. Ich habe Hunger, das war das Gefühl am Ende. Hunger. Hunger. Nach Pommes mit Mayo, nach einem wirklichem Leben also, nach echtem Inhalt.
...die Flasche Mumm zur Einstimmung, Danke, Danke an die netten Spender, war allerdings so ekelig süß, wie der ganze Rest, der folgte. Die Gala, und all die anderen Geschenke und kindlich-naiven Nettigkeiten vor dem Film (Danke auch, dass wir, zu 98% Frauen, überaus freundlicherweise darauf hingeweisen wurden, dass vor dem eigentlichen Hauptfilm, kurze so genannte TRAILER laufen, die Zusammenschnitte von Filmen sind, die es demnächst im Kino, zu sehen gibt. Aha, jetzt wissen wir endlich mal Bescheid. )
Alle Achtung,  oh, Hollywood, ich darf mich nicht in den Dingen verzetteln, die mich so schon, abgesehen von deinem Film, an den Rand des Wahnsinns getrieben haben, aber, um es kurz und schmerzlos zu machen,  du hast es mal wieder geschafft, mich zu enttäuschen. Ich weiß nicht, ob all die anderen Frauen ihr Hirn an der Kinokasse abgegeben haben, um den Abend fröhlich zu überstehen, oder ob ich mich mit einer zu ernsthaften, zu einer, naja, realistisch-feministischen-intellektuellen   Einstellung mich in den Sessel gelümmelt habe und vorfreudig auf den lang ersehnten Beginn wartete. Denn es war ja nicht irgendein Film von dir, mein liebes Hollywood, denn die schaue ich mir von dir seit ich zwölf bin freiwillig nicht mehr an . Heute war es der zweite Film einer Serie, die ich erst in den letzten Monaten für mich entdeckte, die mir so was Besonderes wie Zuflucht, Verständnis, Mitgefühl, Humor, Wortwitz, Mode, Freundinnen, Zuspruch, ja, sogar so was wie Hoffnung gab in wirren Zeiten. Aber was weißt du schon von wirren Zeiten. (Gestreikt haben sie, deine Drehbuchautoren. Und du hast ihnen mehr Geld gegeben, für was? Für ein verkorkstes LOST-Ende und diesen super GAU?!)
Und von dem, was Frauen wirklich wollen, was sie begeistert, was sie erfüllt, was ihre Sehnsüchte weckt, was sie motiviert, was sie stimuliert, davon hast du wirklich keinen blassen Schimmer, Hollywood.
Denn so was ist ist die Krönung. Okay, ich beruhige mich, es ist ja bloß ein Film -
 - aber es ist vor allem der Verlust, die Beschneidung, die Enteignung der Individualität von vier wirklich coolen Frauen zugunsten einer grotesken Persiflage auf ihre Charaktere. Es stört mich der betont männliche Blick auf die Charaktere - sie wurden zurechtgestutzt, verbogen zugunsten eines gesellschaftlich anerkannten Frauen-Ideals. Der ursprüngliche Entwurf autarker Frauenbilder, die die Serie so stark und besonders machte, wich klassischen weiblichen Rollenbildern.

So, Hollywood. Ich bin fertig mit dir.


(Intellektuell wurde von der Autorin entfernt. Intellektualität hat im Cinemaxx  nichts zu suchen, wie die Autorin erfuhr.)

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