Samstag, 14. August 2010

Wohnwerk 2010 Design trifft Kunst

Nicht überraschend mainstream, dennoch gelungen und somit einen Besuch wert, die Wohnausstellung Wohnwerk - Design trifft Kunst von der luxemburgischen Firma Hubor und Hubor. Zu sehen seit gestern und noch neun weitere Wochen im ehemaligen Kasernengebäude, zwischen Moselstadion und Kabinenbahn. Schade umd die nette Location, die wird nach der Ausstllung nämlich abgerissen.

Freitag, 13. August 2010

Der Trierer Frauengarten












Auf die Schnelle, denn ich bin auf dem Sprung, muss ich Euch doch noch ein richtig tolles Projekt vorstellen, wie ich finde. Ein Garten, bunt und vielfältig, eigen und unabhängig. Mit viel Liebe in den letzten vier Jahren entstanden. Leider versagte meine Kamera, aber hier ist der Link.

http://www.frauengarten-trier.de/

Montag, 9. August 2010

Freitag, 4. Juni 2010

Himmelsrosablau.



die balkontür offen. die luft mild. am ende des tages.
auf weißen laken liegend -   es verschwimmt das rote geländer.
in dem müllcontainer mit der betonhülle.

irgendwo schrillt immer ein telefon.

palmenblätter balancieren im himmelsrosablau. (nur in gedanken)

tiefgefrorene himbeeren, eine in scheiben geschnittene banane an ahornsirup.

ein cocktail aus musaril, mirtazapin, diclofenac, pantozol.

Freitag, 28. Mai 2010

Da sitzt er. Und schaut mir hinterher.


























Da sitzt er.
Und alle anderen.
Trinken Bier und anderes Zeug
Feiern.
Ich will umkehren.
"Hallo, schön, dass du da bist!"
Küsschen auf die Wangen.
Da sitzt er.
Lächelt. Angebracht.
"Oh, ja, schön, hmmm, ich lege mal schnell meine Sachen ab, ohhhh, ja, gerne, ein Bier ist fantastisch, danke! Glückwunsch, zum Geburtstag, hast du doch heute, nicht?!"

 Da sitzt er.
Ich will fliehen.

Lege meine Sachen ab, streife meine Haare zurück, schlage meine Beine übereinander.
Es ist nicht einfach.
Es ist dieses "ineinerkleinstadtkenntjederjeden".
Ich will fliehen. Es war einmal: "ImZeifelfürsZusammenklappenvorgesamtenSaal".
 
Das Bier, der Schnaps, der Sekt.

Da sitzt er.

Ich suche meine Tasche, meine Jacke, spüre seine Blicke in meinem Rücken.

Da sitzt er.
Und schaut mir hinterher.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Ohne Titel.



























Gratulation, Hollywood!
Was soll ich sagen, um 00.12 Uhr, eine Stunde nach dem Ende der Vorpremiere. Ich habe Hunger, das war das Gefühl am Ende. Hunger. Hunger. Nach Pommes mit Mayo, nach einem wirklichem Leben also, nach echtem Inhalt.
...die Flasche Mumm zur Einstimmung, Danke, Danke an die netten Spender, war allerdings so ekelig süß, wie der ganze Rest, der folgte. Die Gala, und all die anderen Geschenke und kindlich-naiven Nettigkeiten vor dem Film (Danke auch, dass wir, zu 98% Frauen, überaus freundlicherweise darauf hingeweisen wurden, dass vor dem eigentlichen Hauptfilm, kurze so genannte TRAILER laufen, die Zusammenschnitte von Filmen sind, die es demnächst im Kino, zu sehen gibt. Aha, jetzt wissen wir endlich mal Bescheid. )
Alle Achtung,  oh, Hollywood, ich darf mich nicht in den Dingen verzetteln, die mich so schon, abgesehen von deinem Film, an den Rand des Wahnsinns getrieben haben, aber, um es kurz und schmerzlos zu machen,  du hast es mal wieder geschafft, mich zu enttäuschen. Ich weiß nicht, ob all die anderen Frauen ihr Hirn an der Kinokasse abgegeben haben, um den Abend fröhlich zu überstehen, oder ob ich mich mit einer zu ernsthaften, zu einer, naja, realistisch-feministischen-intellektuellen   Einstellung mich in den Sessel gelümmelt habe und vorfreudig auf den lang ersehnten Beginn wartete. Denn es war ja nicht irgendein Film von dir, mein liebes Hollywood, denn die schaue ich mir von dir seit ich zwölf bin freiwillig nicht mehr an . Heute war es der zweite Film einer Serie, die ich erst in den letzten Monaten für mich entdeckte, die mir so was Besonderes wie Zuflucht, Verständnis, Mitgefühl, Humor, Wortwitz, Mode, Freundinnen, Zuspruch, ja, sogar so was wie Hoffnung gab in wirren Zeiten. Aber was weißt du schon von wirren Zeiten. (Gestreikt haben sie, deine Drehbuchautoren. Und du hast ihnen mehr Geld gegeben, für was? Für ein verkorkstes LOST-Ende und diesen super GAU?!)
Und von dem, was Frauen wirklich wollen, was sie begeistert, was sie erfüllt, was ihre Sehnsüchte weckt, was sie motiviert, was sie stimuliert, davon hast du wirklich keinen blassen Schimmer, Hollywood.
Denn so was ist ist die Krönung. Okay, ich beruhige mich, es ist ja bloß ein Film -
 - aber es ist vor allem der Verlust, die Beschneidung, die Enteignung der Individualität von vier wirklich coolen Frauen zugunsten einer grotesken Persiflage auf ihre Charaktere. Es stört mich der betont männliche Blick auf die Charaktere - sie wurden zurechtgestutzt, verbogen zugunsten eines gesellschaftlich anerkannten Frauen-Ideals. Der ursprüngliche Entwurf autarker Frauenbilder, die die Serie so stark und besonders machte, wich klassischen weiblichen Rollenbildern.

So, Hollywood. Ich bin fertig mit dir.


(Intellektuell wurde von der Autorin entfernt. Intellektualität hat im Cinemaxx  nichts zu suchen, wie die Autorin erfuhr.)

Freitag, 21. Mai 2010

Teenagerzeit.
































(Bild via fem.com)



Ich muss 16 Jahre alt gewesen sein, als ich zuletzt so lange telefonierte. Damals zerrte ich das schwarze Telefonschnurenknäuel hinter mir her in mein Zimmer und ich erinnere mich, dass ich unterwegs auf dem langen Flur in den Hörer wisperte und raunte und ich erinnere mich auch, dass ich gerade so meine Zimmertür hinter mir zudrücken konnte und immer noch mal nachdrücken musste, so dass sie auch ja zu blieb und dass das Kabel so ungünstig zwischen der Tür klemmte und immer mehr darunter litt.  Und ich saß mit dem Rücken zur Tür. Mein halbes Teenagerleben.
Die Sekretärin meiner ehemaligen Arbeitsstelle rief an, gegen 19.30 Uhr. Eigentlich wollte sie sich nur mal so erkundigen. Als sie anrief war es hell, sonnig und noch richtig warm und ich lungerte im knappen Top und Leggings auf dem Balkon und hörte schlechten alten Punkrock. Als ich auf den roten Hörer auf der Tastatur meines Telefons drückte hatte ich schon längst meinen langen warmen Schal umgebunden, Kerzen brannten nieder, es war kalt geworden und die Luft war unglaublich frisch, die Sterne funkelten. Es war 00.15 Uhr, fünf Stunden später,  ein neuer Tag hatte begonnen und es ging mir unglaublich gut.
Wir tranken zusammen zehn Gläser Weißwein und rauchten 40 Zigaretten. (Während des Gesprächs musste ich noch Zigaretten ziehen, aber wir wollten das Gespräch nicht unterbrechen und dann unterbrachen wir es doch für zehn Sekunden und quatschten auf den Handys weiter, während ich zum Automat eilte).
Warum ich das erzähle? Weil es ein gutes, ein richtig gutes Gespräch war.
Weil ich nicht wusste, was ich mit meinem Abend anfangen sollte.
Weil alles so endete. Und so gut tat.
Wie früher, als ich Freitagabends nicht weg durfte.
Und mit dem Rücken zur Tür saß.
Und telefonierte.

Gute Nacht.